Behandlung durch Implantation von Ferrara-Ringen
Zur Behandlung
Die Implantation von intrastromalen Ringen (ICRS) oder Ferrara-Ringen ist eine wirksame Behandlung für fortgeschrittene Stadien des Keratokonus. Bei Ferrara-Ringen handelt es sich um ein halbkreisförmiges Implantat aus einem speziellen Material (Polymethylacrylat), das einen dreieckigen Querschnitt aufweist. Die individuell passende Größe der Ringe wird mit speziellen Rechnern des Herstellers anhand der vorgegebenen Parameter der Hornhaut des Patienten berechnet.Die Operation
Während der eigentlichen Operation, die unter örtlicher Betäubung stattfindet und etwa 15 bis 30 Minuten dauert, werden ein oder zwei Ferrara-Ringe mithilfe einer speziellen „Tunnel“-Technik in die Hornhaut des Patienten implantiert. Dieser Tunnel wird mit einem hochpräzisen Femtosekundenlaser erstellt. Der Femtolaser präpariert diesen Zugangstunnel in der Hornhaut, ohne dass ein Skalpell erforderlich ist. Anschließend führt der Chirurg die halbkreisförmigen Implantate durch diesen Zugang in die Hornhaut ein. Durch dieses Verfahren wird eine übermäßige Krümmung der Hornhaut stabilisiert, die Sehschärfe verbessert und Dioptrien werden reduziert.Nach dem Eingriff wird dem Patienten eine schützende Kontaktlinse auf das Auge gesetzt, die etwa 4 Tage nach dem Eingriff wieder entfernt wird.
Nach der Operation
Die Nachuntersuchung muss am zweiten Tag nach dem Eingriff durchgeführt werden. Nach der Operation werden dem Patienten lokale Antibiotika und Kortikoide verabreicht. Empfohlen wird die Anwendung von Fluorchinolon-Antibiotika 3- bis 5-mal täglich über 7 Tage, wobei die Anwendung am Operationstag alle 2 Stunden bis Mitternacht erfolgt. Zusätzlich werden kortikoidhaltige Tropfen über einen längeren Zeitraum angewendet. Zur Erhöhung des Patientenkomforts wird auch die Anwendung künstlicher Tränen empfohlen.
Der postoperative Ablauf ist individuell. Wir empfehlen, mindestens 3-5 Tage nicht zu Arbeiten und sich krankschreiben zu lassen. Patienten sollten es vermeiden, sich die Augen zu reiben, und darauf achten, dass beim Duschen kein Wasser in die Augen gelangt. Der Besuch von Saunen, Wellnesscentern, Schwimmbädern und ähnlichen Einrichtungen ist für mindestens 2 Wochen zu unterlassen.
Patienten können bis zu 3 Monate nach dem Eingriff ein gewisses Unbehagen, ein Brennen, ein Fremdkörpergefühl in den Augen, eine instabile Sehkraft und Halo-Effekte verspüren.
Vorteile:
- Verbesserung des Sehvermögens: Die Implantation von Ferrara-Ringen kann das Sehvermögen bei Patienten mit Keratokonus deutlich verbessern. Ferrara-Ringe stärken die Hornhaut, wodurch Brechungsfehler und Bildverzerrungen korrigiert werden.
- Verminderte Lichtempfindlichkeit: Licht- und Blendeempfindlichkeit ist ein häufiges Symptom von Keratokonus. Die Implantation von Ferrara-Ringen kann diese Empfindlichkeit verringern und so den Komfort des Patienten bei normalen täglichen Aktivitäten verbessern.
- Das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder stoppen: Keratokonus ist eine stetig fortschreitende Krankheit, das heißt, sie verschlimmert sich mit der Zeit. Die Implantation von Ferrara-Ringen kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder stoppen.
- Verzögerung oder Eliminierung der Notwendigkeit einer Hornhauttransplantation: Hornhauttransplantation ist ein invasiver und komplexer chirurgischer Eingriff, der nur in schweren Fällen von Keratokonus empfohlen wird. Die Implantation von Ferrara-Ringen kann bei einigen Patienten die Notwendigkeit einer Hornhauttransplantation verzögern oder sogar ganz überflüssig machen.
- Schnelle Genesung: Die Implantation von Ferrara-Ringen ist ein ambulanter Eingriff, der unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Der Patient kann noch am selben Tag nach dem Eingriff nach Hause zurückkehren und die Genesung verläuft in der Regel schnell und schmerzlos.
- Verbesserung der Lebensqualität: Keratokonus kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität eines Patienten haben. Durch die Implantation von Ferrara-Ringen kann das Sehvermögen verbessert, die Lichtempfindlichkeit verringert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden, wodurch die Lebensqualität des Patienten insgesamt verbessert wird.
Risiken und mögliche Komplikationen
Wie andere chirurgische Eingriffe ist auch die Implantation von Ferrara Ringen mit Risiken und möglichen Komplikationen verbunden.
Mögliche Komplikationen:
- Eindringen in die Hornhaut (über die Vorderkammer oder durch das Epithel): Dies kann beispielsweise bei der Präparation eines Zugangstunnels in der Hornhaut auftreten
- Postoperative Infektionen
- Dezentrierung oder Verschiebung des Implantats: Dies kann beispielsweise durch übermäßiges Reiben der Augen verursacht werden.
- Halo-Effekte: Wahrnehmung von Streulicht, insbesondere nachts, aber auch tagsüber.